KUNDALINI YOGA IM VERGLEICH

Es gibt über zwanzig Yogalehren, die allesamt wohltuende Wirkung haben. Kundalini Yoga ist davon die ursprüngliche und kraftvollste Art. In den Yoga Sutren (Schriften) steht, dass ein einziges Jahr perfekt praktizierten Kundalini Yogas so effektiv ist wie 12 Jahre Hatha Yoga, 6 Jahre Raj Yoga, 3 Jahre Mantra Yoga und 1 Jahr Laya Yoga zusammen.

URSPRUNG VON KUNDALINI YOGA

Tausende Jahre wurde die Tradition des Kundalini Yoga in Indien nur geheim und mündlich von einem Meister an wenige auserwählte Schüler weitergegeben, was zwar die Techniken vor Missbrauch schützte, sie aber auch unnötig mystifizierte. Yogi Bhajan brachte unter dem Protest seiner Landsleute die Technik des Kundalini Yoga in den Westen, nach Amerika, wo er es in großen Gruppen unterrichtete. Heute kann Kundalini Yoga von jedem praktiziert werden, wenn man es langsam steigert und sich an die Instruktionen hält.

MIT KUNDALINI YOGA STRESS BEGEGNEN

Die Technologie ist in unserer Gesellschaft stark auf dem Vormarsch. Dadurch wächst unsere Welt immer enger zusammen und ihre zahlreichen Kulturen beeinflussen sich mehr und mehr gegenseitig. Mit der Geschwindigkeit dieser Veränderungen steigt auch der Druck auf das Nervensystem unseres Körpers. Das Wissen um die Funktion des Geistes wird uns befähigen, mit dem Druck dieser Veränderungen klarzukommen. Es ist unser Geist, der unsere äußere und innere Welt interpretiert, und es ist unser Geist, den wir trainieren müssen, uns durch diesen Wandel zu führen.

KUNDALINI YOGA FÜR ANFÄNGER

Das Lerntempo ergibt sich aus der individuellen Dehnbarkeit und Ausdauer. Wenn man sich mit den Übungen, die in der Stunde unterrichtet werden, wohl fühlt, kann man anfangen, zu Hause zu üben. Schafft man es, zu Hause jeden Tag zur gleichen Zeit zu üben, machen sich erste Fortschritte meist schnell bemerkbar. Mit dem Besuch von einem bis drei Yogakursen pro Woche wird eine gute Grundlage für ein effektives Programm geschaffen, das individuell zu Bedürfnissen, Zielen, Belastbarkeit und Lebensstil passt. Man trägt bequeme Übungskleidung, vorzugsweise Baumwolle oder andere natürliche Materialien.

THEMA DER STUNDE

Jede Kundalini Yoga Stunde sieht anders aus. Es gibt tausende unterschiedlicher Sets mit verschiedenen Zielsetzungen. Die Bandbreite geht von sanften Übungsreihen zur Öffnung des Herzens über anstrengendere Kriyas zur Stärkung des Immunsystems, bis hin zu regelrechten Cardioworkouts, z.B. zur Stärkung des Nevensystems. Welches Set auch immer geübt wird, es passt immer zu den Schülern, die zu der Stunde kommen. Und wenn man in sich Widerstände gegen die eine oder andere Übung spürt, sollte man genau in sich hineinhorchen, denn oft ist ist genau das der Punkt, an dem man noch zu arbeiten hat.

Der Atem führt durch jede Übung, mit jedem Einatmen denkt man „Sat“, mit jedem Ausatmen „Nam“. Das hält die Konzentration im Hier und Jetzt. Der Geist kann nicht abschweifen. Das andauernde „Kopfradio“ wird abgeschaltet. So werden Widerstände spielend überwunden und das Nervensystem gestärkt. Und sollte man eine Übung nicht bis zum Schluss durchhalten, macht man diese im Geiste perfekt weiter mit. Yogi Bhajan hat immer gesagt, wer eine Übung nur im Geiste macht, hat mehr gesundheitliche Vorteile, als jemand, der die Übung zwar körperlich perfekt macht, dabei aber im Geiste abschweift und z.B. an die Einkaufsliste denkt, oder daran, wann diese Übung zu Ende sein wird.

AUFBAU DER KUNDALINI YOGA STUNDE

 

Mantra zum Einstimmen:

Ong:        Unendlich kreativ

Namo:     Ich rufe diese Unendliche Kreativität wach

Guru:       tranformierende Weisheit

Dev:        subtile Energie

Namo:     Ich rufe diese Energie wach

 

Aufwärmübungen

 

Kriya:

Übungsreihe zum Thema der Stunde

 

Meditation zum Thema der Stunde

 

Tiefenentspannung

 

Segenslied:

May the longtime sun shine upon you

 All love surround you

 And the pure light within you

 Guide your way on.

 

Sat Nam: Du bist die Wahrheit.

KUNDALINI YOGA TECHNIKEN

 

Pranayama – Atemtechnik

Die yogische Wissenschaft des Atems wird Pranayama genannt. Pranayama ist die Kontrolle (yama) der Lebensenergie (prana) durch Atemübungen. Kundalini Yoga bedient sich einer großen Bandbreite von Atemtechniken. Der Atem, sein Rhythmus und seine Tiefe beeinflussen verschiedene Gesundheitszustände, Bewusstheit und Gefühle. Kundalini Yoga nutzt den Atem systematisch, um die Zustände der Energie zu verändern.

Asana – Körperhaltung

Asana ist ein Teil aller Yogaarten. Selbst eine bequeme meditative Sitzhaltung ist ein Asana. Einer der Hauptgründe dafür, warum Kundalini Yoga so schnell und effektiv wirkt, ist der Gebrauch von speziell definierten Winkeln, in denen Arme und Beine aus der Horizontalen angehoben werden, in seinen Asanas; das ist eines der „Geheimnisse“ seines Erfolges. Indem die Beine auf unterschiedlichen Höhen gehalten werden, wird Druck auf bestimmte Drüsen und Organe erzeugt. Der Druck auf die Drüsen bewirkt eine Hormonausschüttung. Wenn der Druck aufgehoben und der Körper still gehalten wird, können die stimulierten Drüsensekrete frei im Körper zirkulieren. Das Ergebnis ist ein ausgewogenes Drüsensystem, das mittels der Körperchemie eine bestimmte Wirkung auf die emotionale Stabilität hat.

Der Kern eines Asana ist, dass alle Körperteile ausbalanciert, entspannt und ausgerichtet sind. In bestimmten Tiefenmeditationen könnte das Bewusstsein sich so verändern, dass man zeitweise die normale Körperwahrnehmung verliert. In dem Fall muss die Körperhaltung so ausgeglichen sein, dass es für den Körper leicht ist, die Haltung ohne bewusste Anstrengung zu halten. Wenn man nicht ausgeglichen ist, kann es sein, dass die Muskeln zucken oder verkrampfen, um die Imbalanz auszugleichen. Schon ein kleiner Krampf kann im Körper negative Wirkung erzeugen, daher muss sichergestellt werden, dass man ausgeglichen und bequem im Asana ist. Wenn nicht, ist der Übungsleiter zur Unterstützung da.

EIN PAAR RICHTLINIEN FÜR ASANA

1.  Nicht direkt auf zu kaltem oder zu hartem Boden sitzen.

2.  Ein Schaffell oder eine Matte unterlegen. Ein Schaffell oder andere natürliche Materialien wie z.B. Wolle, Baumwolle oder Seide stellen einen elektromagnetischen Schutz zum Boden her.

3.  Bequeme Kleidung aus natürlichen Fasern, z. B. bequeme Joggingkleidung, tragen.

4.  Vor der Yogastunde möglichst nur etwas leichtes (z. B. Obst) essen, und auf schwere Mahlzeiten zwei Stunden vorher verzichten.

5.  Socken ausziehen. In unseren Füßen liegen ungefähr 72000 Nervenenden. Wenn unsere Füße atmen können, kann sich unser Nervensystem mit der uns umgebenden Energie verbinden.

6.  Während der Schwangerschaft oder Menstruation den Übungsleiter nach einer Variation fragen, wenn die Übung stark auf die Bauchmuskeln abzielt oder, wie z.B. beim Schulterstand, eine Umkehrhaltung ist.

Mudra – Handhaltung

Die Hand ist sowohl magisch als auch funktional. Früh im Leben gebrauchen wir unsere Hände zur ersten Erforschung der Welt. Wir lernen, unsere Umwelt zu beeinflussen und etwas zu erschaffen. Die Yogis haben die Handflächen wie eine Landkarte eingeteilt in Bezug zu den damit verbundenen Körperteilen. Jeder Bereich der Hand reflektiert einen bestimmten Bereich des Körpers oder Gehirns. Jeder Bereich repräsentiert auch unterschiedliche Gefühle oder Verhaltensweisen. Indem man die Finger einrollt, überkreuzt, ausstreckt und andere Finger und Bereiche berührt, kann man effektiv mit dem Körper und Geist kommunizieren.

Mantra – Klangstrom

Mantra ist der wissenschaftliche Gebrauch von Klang, um das Bewusstsein zu beeinflussen. Neben der Atmung ist der Gebrauch des Mantra der wichtigste Aspekt des Kundalini Yoga. „MAN“ bedeutet Geist. „TRA“ heißt, die Schwingung zu stimmen, wie man auch die Saiten einer Gitarre stimmt. Mantra ist ein Klangstrom, der mentale Schwingung stimmt und kontrolliert. Es ist ein Wort oder Worte, Wortkombinationen oder Silben, die uns helfen, den Geist zu konzentrieren. Solche Mantren haben eine enorme Kraft.

Bhanda – Körperschleuse

Es gibt bestimmte Kombinationen von Muskelkontraktionen, die Bhandas oder Schleusen genannt werden. Jede Schleuse hat eine Funktion, die Durchblutung, den Nervendruck und den Fluss der Wirbelsäulenflüssigkeit zu verändern. Sie leiten auch den Fluss der psychischen Energie und des Prana in die Hauptenergiekanäle, die direkt mit dem Aufsteigen der Kundalini Energie in Verbindung stehen. Die Bhandas konzentrieren auch die Energie des Körpers, um bewusster zu werden und die Selbstheilungskräfte zu wecken.

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